71. SAB Jahreshauptversammlung 2019

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Am 24. März traf sich der Sportanglerbund Vöcklabruck zu seiner 71. Jahreshauptversammlung in der Arbeiterkammer Vöcklabruck.

Die Jahreshauptversammlung war heuer eine besondere Veranstaltung. 1949 war ja das Gründungsjahr unseres Vereines und so konnten wir im Kreise vieler Vereinskollegen das 70ste Vereinsjubiläum feiern. Gemeinsam mit den zahlreich anwesenden Mitgliedern gab es wieder jede Menge rund um die Fischerei zu besprechen. Allfällige Themen, wie der Pfahlbauwald in Nussdorf, fanden ihren Weg ans Rednerpult. Der Pfahlbauwald, die Hütten im Wasser, die Skulptur Landschaft – von den Medien gelobt, vom fischereilichen Bereich her – eine Katastrophe. Die nicht unerheblichen Kosten trägt ja die EU und damit werden hier sprichwörtlich Steuergelder regelrecht versenkt. Die Fischerei beantragte eine Entschädigung für den Pfahlbauwald – es wurden sage und schreibe 134 Euro veranschlagt. Der SAB hat daraufhin einen Prozess zur Neuverhandlung der Fischereientschädigung angestrebt. Das Revier Attersee und unser Verein unter Obmann Mag. Eckhardt sind der Meinung, dass man in keinster Weise nachgeben darf. Bis in die obersten Instanzen muss sich gewehrt werden. Aber es scheint augenscheinlich so, als ob bestehende Rechte und das Eigentum einer schleichenden Enteignung entgegenschreiten. Wir wollen hier gar nicht zu sehr ins Detail gehen, aber es gibt zu dieser Sache Gutachten, auch von Fischereisachverständigen, die sind fast nicht nachvollziehbar. Aber anscheinend ist es auch in der Fischerei so, wenig überraschend, dass der Feind im eigenen Hause sitzt. Als Ehrengäste konnten der Vöcklabrucker Vize Bürgermeister Mag. Thomas Rill und Bürgermeister Ing. Mag. Johann Wiesinger aus Zell am Moos begrüßt werden. Herr Mag. Rill dankte dem Vorstand und den Mitgliedern für Ihre gute, wichtige und schöne Arbeit für und rund um den Verein. Für ihn ist der SAB ein Paradebeispiel eines Vereines, ein toller Partner und eine fest etablierte Institution in Vöcklabruck. Er gratuliert uns herzlich zum 70-jährigen Bestehen und wünscht allen Anwesenden noch einen schönen Sonntag und ein kräftiges Petri Heil für die neue Fischersaison. Auch Bürgermeister Wiesinger dankt für die Einladung und berichtet, dass er das Naturparkprojekt rund um den Irrsee sehr begrüßt. Diese Marketingmaßnahmen sind auch für die Zukunft wichtig – denn in einem Naturpark können niemals Windräder installiert werden. Laut seinem Wissensstand sind die unsäglichen Windräder auch auf der Salzburger Seite kein Thema mehr. Auch der SAB findet dieses Projekt sehr gut. Es gibt derzeit keinerlei Nachteile und stellt ein Bollwerk gegen die Bundesforste, zum Beispiel gegen das Windradprojekt, dar. Anlässlich des 70. Vereinsjubiläum wurden auch die neuen Vereinsleiberl und Kappen vorgestellt. Und jedes anwesende Vereinsmitglied konnte diese Vereinsutensilien als Geschenk mit nach Hause nehmen. Die Geräteschau wurde heuer erstmals von unserer Lizenzausgabestelle CHARLY's Aquarium und Anglerg'schäft aus Vöcklamarkt durchgeführt. Einen Großteil der Redezeit unseres Obmannes beanspruchte natürlich die, wie immer mit Spannung erwarteten, Gewässerberichte.

Gewässerbericht: Zeller Irrsee

Der Zustrom zur Fischerei am Irrsee ist abenteuerlich. Kein Wunder, wenn man die fischereilichen Möglichkeiten sieht und es keinerlei kommerzielle Berufsfischerei gibt. Vor drei Jahren mussten daher erstmals die Jahreslizenzen am Irrsee auf 500 Stück beschränkt werden. Im ersten Jahr waren die Lizenzen im Mai weg, im zweiten Jahr war es der Jänner. Für die Saison 2019 waren am 13.12. alle Lizenzen ausverkauft. Wir wollen allerdings eines klarstellen. Jugendlizenzen waren und werden auch in Zukunft nicht beschränkt. Auch die Ausnahmen in Krankheitsfällen bleibt weiterhin bestehen. Es wurde auch eine 3D-Tiefenkarte des Irrsees angelegt. Die Kosten wurden vom SAB, Reinhalteverband Mondsee und dem Konsortium Irrsee getragen. Die Karte ist über einen Link auf der Homepage des SAB zu finden und kann auf das Handy runtergeladen werden. Aber auch die Laichfischerei wird im Gewässerbericht erwähnt. Wie schon im letzten Journal beschrieben, eilt diese in Österreich einmalige Art der Laichgewinnung, von Rekord zu Rekord. Obmann Mag. Eckhardt dankt allen Laichfischern nochmals sehr herzlich für ihren unglaublichen Einsatz. Leider hatte der Obmann auch negatives zu berichten. Das Foto eines Eisloches, umrahmt von ca. 20 Zigarettenstummel, sorgte für einen unglaublichen medialen Aufschrei auf der SAB Facebookseite. 37000 Klicks mit jeder Menge Kommentare sind der Beweis für das steigende Umweltbewusstsein unter uns Anglern. Derartiges Verhalten wird aber keinesfalls toleriert. Sollte jemand erwischt werden, Zigarettenstummel in den See zu verbringen, ist die Lizenz mit absoluter Sicherheit weg und es gibt eine Sperre für 5 Jahre. Leider müssen solche Maßnahmen ergriffen werden, denn der natürliche Anstand lässt anscheinend immer mehr zu wünschen übrig. Jeder Raucher wird angehalten seine Zigarettenkippen nicht einfach überall fallen zu lassen, sondern durch fachgerechte Entsorgung zu zeigen, dass einem die Umwelt nicht vollkommen egal ist.

Gewässerbericht: Ager Fliege

Die Gewässererwärmung war auch 2018 ein Problem für die Salmoniden in der Ager. Um die Fische nicht zusätzlichen Belastungen, wie Drillstress, auszusetzen, wurde beschlossen, dass ab einer Temperatur von 20 Grad nicht mehr gefischt werden darf. Diese Regelung stößt leider nicht immer auf Verständnis. Es gab leider einige unangenehme Situationen, wenn Fliegenfischer von weit her angereist sind, und dann aufgrund der zu hohen Wassertemperatur nicht fischen konnten. Grundsätzlich wurde aber immer eine kulante Lösung gefunden. Erfreulicherweise ist der Fischdiebstahl an der Ager rückläufig. Anscheinend hat sich die starke Überwachung in gewissen Kreisen herumgesprochen. In der vergangenen Saison wurden fast ausschließlich Regenbogenforellen besetzt, da es aufgrund der Gewässererwärmung in den letzten Jahren sinnlos ist, andere Arten dezidiert zu setzen. Leider fühlt sich auch hier der Fischotter schon heimisch. Die üblichen Probleme mit Kormoranen, Reihern und anderen Prädatoren fallen durch den Fischotter noch mehr ins Gewicht. Bisher waren alle Versuche Abschussgenehmigungen zu erhalten sinnlos. Das Fischotteraufkommen wird mittlerweile auf ca. 1000 Stück in OÖ geschätzt. Der Naturschutz oder das Naturverständnis hört leider anscheinend ab der Wasserlinie auf, denn wie sonst ist es zu erklären, warum der Fischotter nicht gejagt werden darf.

 

Gewässerbericht: Ager Vöcklabruck, Ager Deutenham und Mühlbach Kaufing/Hart

Die Agerabschnitte Vöcklabruck und Deutenham werden von unseren Vereinsmitgliedern sehr gut angenommen. Daher wird der erhöhte Besatz an der Ager Vöcklabruck mit Bach und Regenbogenforellen auch 2018 fortgesetzt. Der Besatz wird von unserem Besatzteam in mehreren Tranchen, über die Saison verteilt, eingebracht. Diese Vorgangsweise hat den Vorteil, dass unsere Lizenznehmer zu fast jeder Jahreszeit die Chance auf den Fang von Forellen haben. Es wird aber auch jedem einleuchten, dass über die warme Jahreszeit ein Einbringen von Forellen in die Ager Vöcklabruck keinen Sinn macht und sich der Besatz, so wie auch in unseren anderen Gewässern, auf das Frühjahr und den Herbst konzentriert. Obmann Eckhardt berichtet, dass neue Pachtverträge mit der KWG Glatzing ausgehandelt werden konnten. Alle Pachtverträge wurden für 6 Jahre abgeschlossen. Es konnte auch ein neues Gewässer, ein Teilstück des Mühlbaches Kaufing/Hart, angepachtet werden. Dieses Gewässer wird sehr gut angenommen. Von der finanziellen Seite tragen sich die verschiedenen Ager Strecken gegenseitig. Unser Ziel ist ja nicht die Gewinnoptimierung, sondern schöne, erschwingliche Fischgewässer für unsere Mitglieder zur Verfügung stellen zu können.

Gewässerbericht: Baggersee Regau

Der Baggersee Regau wird für Angler immer attraktiver. Der SAB hat die schon etwas verstaubten Fischereibestimmungen nochmals geändert und zum Beispiel das Nachtangeln erlaubt. Wir appellieren auch an dieser Stelle, besonders in den Sommermonaten, für ein konfliktfreies Miteinander von Anglern und Badegästen. Wer im Sommer mal einen Blick unter die Wasserlinie riskiert, der sieht welch kapitale Fische der Baggersee beherbergt. Eigentlich ein Geheimtipp für Spezialisten. Allerdings haben wir auch an diesem Kleingewässer mit den Kormoranen zu kämpfen. Besonders beim Zanderbesatz im Herbst sind die Kormorane ein großes Problem. Zusätzlich werden jedes Jahr im Mai auch Regenbogenforellen besetzt. Der Baggersee in Regau ist daher ein ideales und schnell zu erreichendes Gewässer, wo man schnell mal nach der Arbeit der Fischwaid nachgehen kann.

Gewässerbericht: Attersee

Im Revier Attersee gibt es einen Führungswechsel. Ing. Lennkh musste aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten. Frau Ulrike Huber hat daher als Obmann-Stellvertreterin ihre Pflichten wahrgenommen. Der SAB freut sich auf eine unkomplizierte und gute Zusammenarbeit mit der neuen Revierführung. Das Revier Attersee hat leider Finanzsorgen. Der SAB ist der Überzeugung, dass diese Geldsorgen noch größer werden, sobald die Lizenzbücher abgeschafft sind. Jetzt verbleibt ja ein Teil des Lizenzbuchverkaufs in der Revierkassa. Dies fällt dann weg. Aber auch bei der Laicherbrütung gibt es eine Veränderung. Herr Lechner Georg zieht sich aus der Laicherbrütung des Attersees zurück. Ab heuer müssen die Fischereiberechtigten den gewonnenen Laich nach Scharfling bringen. Es ist leider eine Tatsache, dass es ab sofort am Attersee, immerhin mit 47 km² der größte Binnensee Österreichs, keine eigene Bruterbrütung gibt. Im vergangenen Fischereijahr wurde wieder laut Besatzplan im Attersee besetzt. Der Besatzplan für den Attersee wurde von Herrn FM Scheichl erstellt und ist auch längerfristig sehr sinnvoll und gut für den Attersee. Die Gesamtsumme des Besatzes beläuft sich auf ca. 90.000.-€, wobei die Besatzkosten zur Gänze von der Bojenentschädigung beglichen werden. Mittlerweile beläuft sich diese Entschädigung dank der Initiative des SAB auf ca. 100.000.- Euro pro Jahr. Obmann Mag.Eckhardt macht in seinem Vortrag auch darauf aufmerksam, dass wir eine Versicherung haben. Sollte ein SAB MITGLIED ein Netz beschädigen, so soll man sich einfach im Sekretariat melden. Der Schadensfall wird schnell und unkompliziert abgehandelt.

Nachsatz:

Erwähnenswert war auch, dass der Mitgliedsbeitrag des SAB seit 2002 nicht mehr erhöht wurde. In der heutigen Zeit wahrlich keine Selbstverständlichkeit. Allerdings werden säumige Zahler seit 2015 per Inkassobüro gemahnt. Der SAB machte diesen, für so manche Angler schwer nachvollziehbaren Schritt aber nicht aus Jux und Tollerei, sondern es geht dabei um die Einhaltung der SAB Vereinstatuten und somit auch um die Zukunft und Verwaltung unseres Vereines. Ganz zu schweigen von den zusätzlichen Kosten. Wir handeln in dieser Sache im Sinne unserer Statuten und im Auftrag der zahlenden Mitglieder. Hier werden mit Sicherheit keine Kompromisse gemacht.

Ehrung verdienter Mitglieder:

Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung wurden noch die Ehrungen der langjährigen Mitglieder durchgeführt. Diese Mitglieder bilden ja das Fundament unseres Vereines und wir freuen uns über jeden einzelnen, der die Ehrung persönlich entgegennimmt. Heuer gab es sogar ein 70-jähriges Vereinsjubiläum. Herr Schneeweiß Fritz ist seit dem Gründungsjahr 1949 SAB Mitglied. Eine unglaubliche Zeitspanne, in der sich der SAB zu einem der größten Fischereivereine Österreichs entwickelte. Der Sportanglerbund bedankte sich mit einem Geschenkkorb für diese langjährige Treue.
Vielen Dank.

Der Vorstand des Sportanglerbundes Vöcklabruck gegr. 1949
dankt allen Teilnehmern der Jahreshauptversammlung für ihr aktives Interesse an unserem Vereinsleben und wünschen eine erfolgreiche Angelsaison 2019.

Rudolf Mikstetter

70 Jahre Sportanglerbund Vöcklabruck gegr. 1949 70 Jahre Sportanglerbund Vöcklabruck gegr. 1949 70 Jahre Sportanglerbund Vöcklabruck gegr. 1949

70 Jahre Sportanglerbund Vöcklabruck gegr. 1949

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