Forellen und Äschen als Besatzfische und ihr Überleben in degradierten Flusslandschaften, Teil 3

Wichtige Hinweise zur erfolgreichen Befischung der Ager
Von Mag. Roman Moser1. Benutzung eines Watkeschers

  1. Benutzung eines Watkeschers
    Aufgrund der vielen großen Fische in der Ager (man kann sich eine Reise nach Kanada sparen) empfehlen wir die Verwendung eines Watkeschers (mit Gumminetz), um den Ablösevorgang problemlos und schonend vornehmen zu können. Den Fisch dabei aber im Wasser belassen. Man sollte jedoch unbedingt am Ende des Drills, in Greifdistanz zum Fisch, seine Beine schließen.

    Speziell Rainbows suchen sich mit Leidenschaft Hindernisse, um die lästige Fliege samt "Anhängsel" loszuwerden. Und die offene Beinstellung des Anglers bietet diese Option, auch im seichten Wasser. Wenn man in der schnellen Strömung stehen bleibt, einen großen Fisch ausdrillt, heranzieht, das Vorfach fixiert, um die Forelle mit der Hand zu greifen, verliert man diese ganz sicher zusammen mit der Fliege.

    Vor allem Rainbows explodieren regelrecht bei der ersten Berührung. Auch dies ist mit ein überzeugender Grund, mit Netz und widerhakenlos zu fischen.Daher die Forelle in Ufernähe ausdrillen, mit dem Kescher unterfangen und die Fliege, ohne den Fisch anzufassen, mit Daumen und Zeigefinger oder noch besser mit Arterienklemme aus der Maulspalte drehen. Anschließend wieder etwas in den Fluß hinaus waten, den Kopf der Forelle gegen die Strömung halten, warten, bis sie wieder regelmäßig atmet und erst dann aus dem Kescher frei schwimmen lassen.

  2. Der Drill
    Die Forellen der Ager haben aufgrund der schnellen Strömung im Laufe der Zeit eine äußerst kräftige Schwimmmuskulatur entwickelt. Daher unbedingt beachten: Nach dem Anhieb sofort die Leine loslassen, um dem Fisch die Möglichkeit zu geben, Schnur von der Rolle zu ziehen (egal wie groß die Forelle anfänglich erscheint).

    An der Ager kann man mit einer 0,16er Spitze auch einen 35 cm Fisch kaum halten. Viele Anglergäste waren überrascht, wie viel "Power" unsere Salmoniden entwickeln. Wenn man jedoch die Leine blockiert (festhält) fliegt einem kurz darauf das Schnürl ohne Fliege ganz sicher um die Ohren.Daher unbedingt widerhakenlos fischen und den Fisch sofort, nach dem Anhieb, "laufen lassen".

    Dann erst, nach der ersten Flucht, vorsichtig Kontakt aufnehmen und unbedingt aus der Rolle heraus drillen (nicht mit der Hand hereinstrippen). Man kann nämlich gar nicht so schnell die Finger öffnen und die Leine freigeben, wie der schon scheinbar ausgedrillte Fisch plötzlich umdreht und davon sprintet.

  3. Unsere Laichfische
    Auch in diesem Jahr haben wir in der Ager wieder ein großes Aufkommen an Regenbogenbrütlingen. Derzeit weisen diese Fische (Fingerlinge) ca. 7-10 cm Körperlänge auf und sind ständig an der Wasseroberfläche beim Fressen anzutreffen. Man kann ihnen sprichwörtlich beim Wachsen zusehen. Laut Statistik überlebt jedoch nur 1% den ersten Winter. Kormoran, Fischotter, Gänsesäger, Reiher und Hochwasseer fordern ihren Tribut.

    Und auch räuberische Artgenossen naschen manchmal mit (Kannibalismus). Beim auch noch so vorsichtigen und zielgerichteten Fischen mit der Fliege hängt ständig solch ein Winzling an der Angel, daher unbedingt widerhakenlos fischen.

    Um auch in Zukunft die Eigenproduktion an Forellen aufrecht erhalten zu können (Nachhaltigkeit), ersuchen wir, alle Fische über 40 cm Körperlänge (potenzielle Laichfische) zu releasen. Für die Pfanne, so es sein muß, eignet sich eine 30er Regenbogenforelle wesentlich besser. Diese Fische bilden derzeit auch die Basis der Alters- bzw. Größenpyramide und dominieren zahlenmäßig.

Fortsetzung folgt:
Teil IV: Die Auswahl und das Verhalten von Zuchtfischen in Fließgewässern

Forellen und Äschen als Besatzfische und ihr Überleben in degradierten Flusslandschaften

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